Die Louwen-Diät: Natürliche Geburtsvorbereitung durch gezielte Ernährungsumstellung

von Monika
Expertin für Naturheilkunde

Viele Schwangere suchen nach Möglichkeiten, die Geburt so sanft und schmerzarm wie möglich zu gestalten. Hier kommt die Louwen-Diät ins Spiel – eine besondere Ernährungsform, die darauf abzielt, bei der Geburtsvorbereitung zu unterstützen.

Woher kommt die Louwen-Diät?

Namensgeber und Entwickler der Louwen-Diät ist Prof. Dr. Frank Louwen. Er ist Gynäkologe und Leiter der Geburtshilfe und Pränatalmedizin des Universitätsklinikums Frankfurt und konnte beobachten, dass eine Ernährung mit Nahrungsmitteln, die einen niedrig glykämischen Index haben, sich positiv auf den Geburtsverlauf auswirken. 

Die Idee, dass Ernährung den Geburtsprozess positiv beeinflussen kann, mag auf den ersten Blick überraschend klingen, doch sie hat eine solide wissenschaftliche Basis. Zentral für die Louwen-Diät sind die Hormone Insulin und Prostaglandin. Insulin reguliert den Blutzuckerspiegel und fördert die Zuckeraufnahme in Zellen. Prostaglandin ist ein Gewebshormon, das in der Schwangerschaft verstärkt freigesetzt wird und den Geburtsvorgang einleitet. Die Louwen-Diät zielt darauf ab, die Insulinproduktion zu reduzieren, sodass Prostaglandin seine Arbeit effektiver verrichten kann.

Vorteile der Louwen-Diät für Schwangere

  • Optimale Vorbereitung des Körpers auf die Geburt: Durch die gezielte Ernährung wird der Körper auf den bevorstehenden Geburtsprozess vorbereitet.
  • Reduzierung der Geburtsschmerzen: Eine bessere Regulierung der Hormone kann dazu beitragen, Schmerzen während der Geburt zu verringern.
  • Beschleunigung des Geburtsvorgangs: Die Louwen-Diät strebt an, den Geburtsprozess zu beschleunigen und die natürlichen Abläufe zu unterstützen.
  • Unterstützung der natürlichen Geburt zum geplanten Zeitpunkt: Indem sie Prostaglandin ermöglicht, ungehindert zu wirken, kann die Diät dazu beitragen, die Geburt zum geplanten Zeitpunkt stattfinden zu lassen.

Was ist die Louwen-Diät und wie funktioniert sie?

Die Louwen-Diät - oder besser: Ernährungsumstellung - basiert auf der Idee des glykämischen Index (Glyx). Dabei geht es darum, Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index zu wählen, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und die Insulinausschüttung zu begrenzen. Schwangere sollten sechs bis acht Wochen vor der Geburt auf Lebensmittel verzichten, die den Blutzucker schnell ansteigen lassen, wie etwa Zucker, Weizenmehl und bestimmte Obstsorten.

Bei der Louwen-Diät geht man davon aus, dass Insulin und Prostaglandin in Konkurrenz zueinander stehen. Man weiß, dass Prostaglandin von Insulin beeinflusst wird. Gegen Ende der Schwangerschaft wird vermehrt Prostaglandin gebildet. Prostaglandin ist beim Auslösen der Wehen mit beteiligt. Bei zucker- und kohlehydratreicher Ernährung wird allerdings vermehrt Insulin gebildet, das an den gleichen Rezeptor wie das Prostaglandin andockt. Dadurch kann sich der natürliche Geburtsvorgang verzögern und die Geburtsschmerzen stärker sein.

Natürliche Geburtsvorbereitung mit der Louwen-Diät

Lebensmittel: Dos & Dont's

Die Louwen-Diät empfiehlt den Konsum von Lebensmitteln mit niedrigem glykämischem Index. Diese umfassen Lebensmittel mit geringem Kohlenhydrat- bzw. Zuckeranteil. Dafür sind Nahrungsmittel mit einen hohem Ballaststoffanteil günstig.

Empfohlene Nahrungsmittel:

  • Vollkornprodukte, Hafer, Roggen, Buchweizen, Quinoa, Vollkornreis
  • Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen)
  • Samen, Saaten, Nüsse ( z.B. Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Mandeln)
  • Gemüse (insbesondere grünes Blattgemüse, rohe Karotten, Paprika, Tomaten, Zucchini, Gurke, Aubergine, Spinat, Brokkoli)
  • Ungesüßte Milchprodukte
  • Obst mit niedrigem Fruchtzuckergehalt (z.B. Beeren, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Aprikosen, Kiwi, Orangen)
  • Fleisch, Fisch
  • Eier
  • Tofu
  • Ungesüßter Tee oder Wasser

Lebensmittel, die vermieden werden sollten

Bestimmte Lebensmittel sollten während der Louwen-Diät gemieden werden, da sie den Blutzucker schnell ansteigen lassen und somit die Insulinausschüttung fördern.

Dazu gehören:

  • Zucker und Süßigkeiten, Kuchen
  • Honig und Marmelade
  • Produkte aus Weißmehl (Nudeln, Brot)
  • Kartoffeln, Erbsen, Kürbis, weißer Reis
  • Mais
  • Obst mit hohem Fruchtzuckergehalt (z.B. Bananen, Trauben, Ananas, Melone)
  • Trockenfrüchte
  • Gesüßte Getränke, Säfte

Wann ist die Louwen-Diät nicht geeignet?

Es ist wichtig zu beachten, dass die Louwen-Diät nicht für jeden geeignet ist. Schwangere mit bestimmten Gesundheitsproblemen wie Diabetes Typ 1 oder anderen Stoffwechselstörungen sollten vor einer Umstellung der Ernährung ärztlichen Rat einholen. Auch bei früheren Essstörungen sollte die Louwen Diät nicht gemacht werden.

Umsetzung der Louwen-Diät im Alltag

Die Louwen-Diät erfordert keine drastischen Veränderungen, sondern eher eine bewusstere Lebensmittelauswahl. Hier sind einige praktische Tipps, um die Louwen-Diät in den Alltag zu integrieren:

  • Vorbereitung: kaufe entsprechend der Liste ein, plane deine Mahlzeiten im Voraus
  • Rezepte anpassen: passe deine Lieblingsrezepte an, indem du raffinierten Zucker durch gesündere Alternativen ersetzt
  • Snack-Optionen: Wähle gesunde Snacks wie Nüsse, Gemüsesticks oder Obst mit niedrigem Fruchtzuckergehalt

Achte darauf, dass sich durch die Ernährungsumstellung kein Stress aufbaut. Am wichtigsten ist eine ausgewogene Ernährung und falls doch Heißhunger nach was Süßem kommt, dann sei nicht zu streng zu dir, eine Ausnahme wird das Ergebnis nicht beeinflussen. Wenn du merkst, dass es eine große Herausforderung für dich ist, die Louwen-Diät einzuhalten, besprich dich mit deiner Hebamme oder deiner Frauenärztin.

Die Louwen-Diät bietet eine interessante Möglichkeit für Schwangere, sich auf die Geburt vorzubereiten und den Prozess möglicherweise sanfter zu gestalten. Indem sie den glykämischen Index berücksichtigt und auf eine gezielte Lebensmittelauswahl setzt, trägt sie dazu bei, den Körper optimal auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten. Dennoch ist es wichtig, individuelle Bedürfnisse und Gesundheitszustände zu berücksichtigen und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen, bevor Veränderungen an der Ernährung vorgenommen werden.

Geburtsvorbereitung natürliche Unterstützung

Unterstützung durch Kräuter für eine gute Geburt

In der letzten Schwangerschaftsphase dreht sich alles um die Geburtsvorbereitung. Besonders Bio-Kräutermischungen sind speziell auf die Bedürfnisse der Mutter in den letzten vier Wochen vor der Geburt abgestimmt und helfen deinem Körper, sich auf die Geburt vorzubereiten. So kannst du dich in den letzten Tagen vom feinen Aroma und der entspannend und entkrampfenden Wirkung der Kräuter verwöhnen und dir Zuversicht und Kraft schenken lassen.

 

Quellen:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27612876/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21280989/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29033994/