Verringert Stress meine Chancen schwanger zu werden?
Expertin für Naturheilkunde
Das Ausbleiben einer Schwangerschaft kann auf Dauer ziemlich frustrierend sein. Kann sich Stress wirklich auf das Schwangerwerden auswirken?
Die wichtigsten Steuerungszentren zur Fortpflanzung befinden sich in unserem Gehirn und reagieren äußerst sensibel auf äußere Einflüsse. Wenn du gestresst bist, kann das bei dir als Frau den Zyklus stören, deinen Eisprung unterdrücken und beim Mann die Samenproduktion und -qualität negativ beeinflussen. Welcher Stresslevel was im Körper bewirkt, ist individuell sehr unterschiedlich.
Stress lässt sich manchmal nicht oder nur schwer vermeiden, wichtig ist jedoch, durch körperliche Bewegung, gesunde Ernährung und Entspannung einen Ausgleich zu schaffen.
Wie kann ich meinen Stresslevel senken?
Wir haben dir unsere besten Tipps zusammengestellt. Suche dir diejenigen heraus, die dir in deiner jetzigen Situation am besten umsetzbar erscheinen.
- Körperliche Bewegung – dabei ist es nicht wichtig, ob du spazieren gehst, läufst oder Gymnastik machst. Wichtig ist, dass du leicht ins Schwitzen kommst. Versuche also an besonders stressigen Tagen einen körperlichen Ausgleich zu schaffen, eine kurze Trainingseinheit in der Mittagspause, ein Abend- oder ein Morgenspaziergang oder benutze das Fahrrad für deinen Weg ins Büro oder zum Einkaufen.
- Aufenthalt in der Natur – z.B. Spazieren gehen oder Waldbaden oder schwimmen
- Lesen – eine Studie bestätigt, dass das vorübergehende Abtauchen in eine andere Welt wird von vielen Menschen als entlastend und wohltuend empfunden.
- Nichtstun und allein sein – nimm dir bewusst eine kleine Auszeit von deiner Umgebung. Das ist auch ein wichtiger Bestandteil jeder Meditationsübung.
- Heiße Dusche oder ein Bad mit beruhigendem Kräuterzusatz wie Lavendel und Melisse.
- Regelmäßiger Schlaf und gesunde Ernährung – auch zu wenig Schlaf, ein Zuviel an Zucker, Alkohol oder Koffein stressen deinen Körper. Halte dich also lieber an gesundes Obst und Gemüse! Mehr dazu findest du hier.
- Freude und Genuss verringert den Stresspegel
- Genießt die Zeit zu zweit und überlegt, was ihr noch unternehmen wollt und könnt ohne Baby.
- Sex ohne Stress – lieber spontaner Sex als Stress mit der Planung. Genussvoller Sex kann auch außerhalb der fruchtbaren Tage die Empfängnis fördern und zu Extraovulationen führen.
- Finde Zeit für deine Kreativität – sei es ein Hobby, eine Haus- oder Gartenverschönerung.
- Pflege deine positiven sozialen Kontakte – Zuwendung und Austausch beleben.
- Entspannungstechniken – ob Yoga, autogenes Training, Pilates, Achtsamkeitsübungen, Meditation, Qigong oder Atemtechniken, die tiefes Durchatmen fördern – all das verringert dein Stresslevel.
Je regelmäßiger du die ein oder andere Methode anwenden, umso wirksamer senkst du deinen Stresslevel. Such dir also Dinge aus, die du wirklich gerne machst. Vielleicht gelingt es dir schon bei der Planung deine Erwartungen an dich herunterzuschrauben.
Ein geringerer Stresslevel belohnt dich mit guter Laune und stellt das Hormongleichgewicht in deinem Körper wieder her. Dass Stress zu einer hohen Cortisol- und Adrenalinausschüttung führt, ist dir sicherlich bekannt. Weniger bekannt ist, dass das Hormon Prolactin auch zu dem Stresshormon-Formenkreis gehört. Es sorgt in der Stillzeit für das Einschießen der Milch und verzögert den neuerlichen Eisprung.
Courtney Denning-Johnson Lynch von der Ohio State University fand heraus, dass bei Frauen mit der höchsten Konzentration an Stresshormonen die Chance, schwanger zu werden, um bis zu 29 Prozent geringer war als bei Frauen mit der niedrigsten Konzentration. Die genauen Zusammenhänge zwischen Stress und Kinderwunsch sind noch nicht ganz erforscht. Es wird vermutet, dass Stress den Hypothalamus beeinflusst. Diese Drüse im Gehirn steuert die Gehirnanhangsdrüse, die wiederum auf jene Hormone einwirkt, die für den Eisprung verantwortlich sind.
Also erstmal tief durchatmen, eine Tasse Tee trinken und sich Zeit lassen!